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ATLAS 10.1 Releaseinformationen

ATLAS 10.1 Releaseinformationen

 


 Inhaltsverzeichnis


1          Verfahrensübergreifende Informationen zum ATLAS Release 10.1

 

Durch dieses ATLAS-Release ergeben sich insbesondere relevante Neuerungen in Bezug auf die Einfuhr einschließlich der Summarischen Anmeldung.

Das AES ATLAS-Release bleibt unverändert auf 3.0 und es gibt nur geringfügige Anpassungen im Exportverfahren an den Beendigungsanteilen.

Das Verfahren NCTS bleibt weitestgehend unverändert und es gibt nur geringfügige Anpassungen an den Beendigungsanteilen.

Aufgrund der wenigen technischen Anpassungen ist in allen Verfahren das Kopieren von Anträgen, welche im alten Release erfasst wurden, nach Umstellung auf 10.1 möglich.

ATLAS-WKS

Bislang wurde sowohl die summarische Eingangsanmeldung (ESumA) als auch die Ausgangsanmeldung (ASumA) in der Anwendung ATLAS-EAS abgewickelt.

 

Zum ATLAS Release 10.1 wird daher zur Abwicklung der ASumA und WAM die Fachanwendung WKS implementiert. Die Abwicklung der ESumA erfolgt über das Import Control System 2 (ICS2).

Die Anwendung ATLAS-EAS wurde damit komplett durch die neuen Systeme abgelöst.

 

Das Wiederausfuhrkontrollsystem (WKS) ist die ATLAS-Fachanwendung für die Abwicklung von summarischen Ausgangsanmeldungen (ASumA) und Wiederausfuhrmitteilungen (WAM) auf Grundlage der rechtlichen Vorgaben aus dem Zollkodex der Union (UZK).

Eine ASumA ist nur erforderlich, sofern die Zollanmeldung für Export die sicherheitsrelevanten Daten NICHT enthält.

WAM ersetzt die Nachricht REXDIS im SumA-Modul.

 

Die Fachanwendung ATLAS-EAS als auch die Nachricht REXDIS sind in CargoSoft TMS nicht umgesetzt.

Die neuen Fachanwendungen ATLAS-WKS und ICS2 sind auch unter ATLAS 10.1 nicht in der CargoSoft ATLAS-Anwendung implementiert.

Bei Bedarf können diese Verfahren über die Anwendung von DAKOSY abgebildet werden.

 

Weitere Fristen

 

  • NCTS Phase 5: Das Ende des NCTS-weiten Übergangszeitraums für das Versandverfahren wurde festgelegt auf den 21. Januar 2025. Nach der Umstellung sollen unter anderem 1999 Einzelsendungen pro Versandvorgang gemeldet werden können (ATLAS-Info 0541/23). Bis dahin bleiben Versandmeldungen derzeit in einem für NCTS Phase 4 kompatiblen Modus.

Die inhaltlichen Anpassungen für NCTS Phase 5 wurden bereits bei Umsetzung des ATLAS Releases 9.1 berücksichtigt und werden automatisch zum 21.01.2025 in Ihrer TMS-Anwendung freigeschaltet.

 

  • Automated Export System (AES): Die europaweite Übergangszeit vom älteren Export Control System (ECS) auf das Automated Export System (AES) endet am 11. Februar 2025. Ab Ende der Übergangszeit ist es dann möglich z. B. längere Warenbeschreibungen oder Adressfelder zu melden. Grundsätzlich ist das ABD nach dem UZK nicht mehr vorgesehen. Allerdings wird der deutsche Zoll laut ATLAS-Info 0526/23 und 063/24 voraussichtlich ein EU-weit gültiges Nachfolgedokument zur Verfügung stellen.

Die inhaltlichen Anpassungen für AES Phase 5 wurden bereits bei Umsetzung des ATLAS Releases 9.1 bzw. AES 3.0 berücksichtigt und werden automatisch zum 11.02.2025 in Ihrer TMS-Anwendung freigeschaltet.

2          Einfuhr (Freier Verkehr / SumA)

LocalReferenceNumber

Im Einfuhrverfahren wird eine Local Reference Number (LRN) eingeführt. Diese innerbetriebliche Nummer dient der vorläufigen Identifizierung eines Einfuhrvorgangs und wird bei Erstellung der Anmeldung vergeben.

CargoSoft übergibt die Bezugsnummer als LRN. Die LRN muss eindeutig sein.

ATLAS beschränkt die maximal zulässige Länge der Bezugsnummer/LRN in mehreren Verfahren, u.a. Freier Verkehr und SumA von 35 auf 22 Stellen.                                                                                                            

Im Verfahren NCTS und Ausfuhr AES ist die Länge bereits mit 22 Stellen definiert gewesen.

Eine entsprechende Prüfung wurde bereits vor Umstellung auf das ATLAS Release 10.1 im Juli in Produktion scharfgeschaltet. Sie sind bereits bestens auf diese ATLAS-Änderung vorbereitet.

Die Verkürzung der Bezugsnummer wird im Freien Verkehr in der Funktion Bezugsnr. manuell verlängern bereits seit TMS Version 2024.1 berücksichtigt.

Ersatz der AT-Registriernummern durch MRNs

Die größte Änderung im neuen ATLAS-Release 10.1 ist der Umstieg von Registriernummern auf MRN. Die MRN wird primäre Registriernummer.

Sie kennen die MRN bereits zum Beispiel aus den Verfahren Ausfuhr und Versand.

Fachlich sollten Sie sich frühzeitig mit dem neuen Format der MRN auseinandersetzen.

 

Die 18-stellige MRN setzt sich wie folgt zusammen:

 Beispiel: 24DE3302FCA00T3FR4

  • Jahr (24)

  • Land (DE)

  • Dienststellennummer der Dienststelle, bei der die Registrierung erfolgt (3302)

  • Monat (Verschlüsselung mit den Buchstaben A-L) (F = Juni)

  • Art des Belegs (C)

  • Verfahrenscode (A)

  • 5-stellige alphanumerische laufende Nummer (00T3F)

  • Verfahrenskennung (bei der Einfuhr Buchstabe „R“,

   bei Summarischen Anmeldungen Buchstabe „U“) (R)

  • Prüfziffer (4)

  

Hinweis: Bei Summarischen Anmeldungen entfallen die Stellen Art des Belegs und Verfahrenscode.

 Beispiel: 24DE3302G000000MU8             

  • Jahr (24)

  • Land (DE)

  • Dienststellennummer der Dienststelle, bei der die Registrierung erfolgt (3302)

  • Monat (Verschlüsselung mit den Buchstaben A-L) (G = Juli)

  • 7-stellige alphanumerische laufende Nummer (000000M)

  • Verfahrenskennung (bei der Einfuhr Buchstabe „R“,

  bei Summarischen Anmeldungen Buchstabe „U“) (U)

  • Prüfziffer (8)

 

Dem Beteiligten wird nun mit Annahme der Anmeldung die Master Reference Number (MRN) mitgeteilt.

Zunächst enthalten Nachrichten, wie Einfuhrabgabenbescheide oder Befunde, die MRN ergänzend zur AT*Registriernummer, sie soll diese jedoch zu einem späteren Zeitpunkt ablösen.

 

Anzeige von AT* - Registriernummern

Die ATLAS-Nachrichten enthalten zusätzlich zur MRN Nummer noch informativ AT* - Nummern.

Diese werden Ihnen in der Nachrichtenhistorie und Detailansicht zur Nachricht u.a. im Feld Registriernr. veraltet angezeigt.

 

Beispiele Freier Verkehr: 

image-20240823-120303.png

Aufschlüsselung der ATLAS Belegarten und Verfahrenscodes

Belegarten

Verfahrenscode

A = Arbeitsnummer

 

00 = 0

B = Summarische Anmeldung

 

01 = R

C = Einzelzollanmeldung

 

07 = S

D = vereinfachte Zollanmeldung

 

10 = T

E = Anschreibungsmitteilung Zoll

 

15 = 0

F = Ergänzende Zollanmeldung

 

31 = V

H = Auszug aus dem Verzeichnis der Lagerbestände (Zugänge)

 

40 = A

I = Internetzollanmeldung

 

42 = B

J = Beendigungsanteil - Zolllager

 

43 = C

K = Mündliche Zollanmeldung/Zollanmeldung für Waren in Postsendungen

 

44 = D

M = Manuelle Erledigung

 

45 = E

O = Wiederausfuhr

 

46 = F

P = Ergänzende Zollanmeldung -aktive Veredelung

 

48 = G

Q = Beendigungsanteil - AV

 

49 = A

S = NEE-Vorgang (nach Registrierung)

 

51 = H

T = Lagerbestandsübertragung (Zugang)

 

53 = I

V = Manuell erledigte vZA/ AZ-Positionen

 

61 = J

X = Anmeldung Post- und Kuriersendungen (APK)

 

63 = K

Y = Internetanmeldung Post- und Kuriersendungen (IPK)

 

68 = L

Z = Sammelerledigungsnachricht

 

71 = M

 

76 = N

 

77 = U

 

78 = W

 

98 = 0

 

95 = P

 

96 = Q

Verwendung von MRNs in der Zollanmeldung

MRNs können in den Beendigungsanteilen / Verfahrensübergängen angemeldet werden.

Da die zukünftige MRN mit 18 Stellen kürzer ist als die bisherige AT*Registriernummer mit 21 Stellen, können einfach die bestehenden Felder weiterverwendet werden. Nur der Inhalt der Felder ändert sich.

Haben Sie noch keine MRN sondern noch eine AT*Registriernummer für einen Vorgang, senden Sie diese ebenfalls einfach weiterhin in diesem Feld. Sie verwenden also bitte das gleiche Feld sowohl für AT*Registriernummern wie bisher als auch für MRN zukünftig.

 

Diese Anpassung gilt auch für die Verfahren NCTS Versand und AES Ausfuhr Stufe 1.

 

Platzhalter $MRN für Abrechnungstext

In der Ausgangsfaktura können beim Abrechnen der ATLAS-Steuerbescheide, im Abrechnungstext,  Platzhalter für die ATC-Nummer ($ATC) verwendet werden, damit in der Belegposition auf die ATC Nummer referenziert werden kann.

https://cargosoft.atlassian.net/wiki/x/fi3TAQ

 

Da die AT* Nummern nun durch MRNs ersetzt werden, kann nun auch der Platzhalter $MRN verwendet werden.

 

Der Platzhalter wird sowohl bei der manuellen und automatischen Erstellung eines Ausgangsbeleges sowie bei der Funktion Weiterbelastung Zoll/EUSt berücksichtigt.

Anpassung der Zahlungsarten

Die Codierungen für die Zahlungsarten wurden an die Vorgaben des UZK angepasst.

Es liegt die ATLAS-Codeliste A2060 zugrunde.

Folgende Zahlungsarten können nun beantragt werden:

 

A = Barzahlung,
C = Scheckzahlung,
D = Andere (z.B. Abbuchung vom Konto eines Zollagenten),
E = Zahlungsaufschub,
F = Zahlungsaufschub für Einfuhrabgaben, ausgenommen EUSt und
G = Zahlungsaufschub – Mehrwertsteuersystem (Artikel 211 der Richtlinie 2006/112/EG).

  

Änderungen innerhalb der Summarischen Anmeldung

Übermittlung einer eigenen SumA je Einzelsendung eines Versandvorganges

Nach der Beendigung eines NCTS-Versandverfahrens wird grundsätzlich automatisiert ein SumA-Vorgang angelegt. Mit dem Ende der Übergangsphase zu NCTS Phase 5 (voraussichtlich 21. Januar 2025) ist es möglich, dass Versandvorgänge bis zu 1999 Einzelsendungen aufweisen können. Sofern ein Versandverfahren mit mehr als einer Einzelsendung durch einen zugelassenen Empfänger beendet werden soll und hierfür vorab summarische Anmeldungen (SumA) erzeugt werden sollen, ist durch den Teilnehmer (zugelassener Empfänger) für jede Einzelsendung eine eigene SumA zu übermitteln. Dabei ist als Vorpapiernummer und LRN die jeweilige MRN und die laufende Nummer der Einzelsendung des Versandverfahrens anzugeben. In diesem Fall werden auch bei der Beendigung von Versandvorgängen mit mehr als einer Einzelsendung keine neuen SumA-Vorgänge erzeugt.

Angaben im SumA-Antrag

  • Im Feld NCTS Versand kann nun ein ‚X‘ angegeben werden, wenn auf eine bestimmte NCTS-Einzelsendung Bezug genommen werden soll.

  • Die laufende Nummer der Einzelsendung ist dann im Feld Vorpapiernr. hinter der NCTS-MRN mit einem “-“ getrennt vierstellig (mit führenden Nullen) anzugeben. 

image-20240823-120442.png
  • Sofern das Beförderungsmittel 04 (Fluggzeug) ist, kann im Feld Nummer der Beförderung nun anstelle eines IATA-Codes auch ein ICAO-Code als Carriercode angegeben werden.

  •  Bei dem Feld Position der MRN (PoUS) wurde der Maximalwert von 99999 auf 500 herabgesetzt.

  •  Die Beschreibung der bestehenden Felder für Transportdokument wurde auf Transportdokument (Einzelsendung) geändert. *

  •  Felder für Transportdokument (Sammelsendung) wurden neu aufgenommen. *

  • Das Feld Beförderer EORI wurde neu aufgenommen. *

  • Das Feld Containernummer wurde neu aufgenommen. *

  • Das Feld Postbehälter – ID Nr. (Identifikationsnummer des gestellten Postbehälters) wurde neu aufgenommen. *

 *Eine Eingabe in diesen Felder ist nur erlaubt, wenn als Vorpapierart der Wert N355 (Eingangs-SumA) erfasst wird. Die entsprechenden Plausibilitäten wurden gem. ATLAS Handbuch berücksichtigt.

 

3          NCTS Versand / AES Ausfuhr Stufe 1

 

Die Verfahren NCTS und AES bleiben weitestgehend unverändert und es gibt nur geringfügige Anpassungen an den Beendigungsanteilen.

 Siehe Verwendung von MRNs in der Zollanmeldung.

  

4          Weitere Anpassungen in CargoSoft

Neues Maskenlayout Freier Verkehr

 Die Erfassungsmaske im Verfahren Freier Verkehr wurde angepasst.

Der Tabreiter Kopfdaten und Länder wurde durch den Reiter Allgemein ersetzt.

Im Reiter Allgemein und Positionen sind die Feldüberschriften, analog zu den Verfahren AES und NCTS, nun linksbündig positioniert. In den Feldern selbst werden nun jeweilige ATLAS Codes mit entsprechender Langbezeichnung angezeigt.

Der Reiter DV1 ist nun nach dem Reiter Dokumente angeordnet. 

Suche nach Positionsdaten des Steuerbescheides möglich

In der erweiterten, dynamischen Positionssuche im Dashboard sowie im Umgebungsmenü Zoll → Freier Verkehr suchen können nun Felder der Tabelle eacustaxpo_v ausgewählt werden.

Hierüber kann über die Positionsdaten des Steuerbescheides gesucht werden.

Für die Suche über diese Tabelle ist das Berechtigungsobjekt DYN_SUCHE_ATLAS erforderlich.

[ENT - 8359]

 

Detailansicht Nachricht CUSTAX (Steuerbescheid) um das Registriernummer NIZZA erweitert

 Die Registriernummer des Zollzahlstellen-Verfahrens NIZZA, welche in der Zollrückmeldung CUSTAX (Steuerbescheid) mitgegeben wird, ist nun in der Detailansicht der Nachricht sichtbar und kann über das Kontextmenü kopiert werden.

 [ENT – 8282]

Freier Verkehr → Die Kopierfunktion für Positionsunterlagen wurde im Freien Verkehr, analog zu den Verfahren Versand und Ausfuhr, implementiert.

 Um Unterlagen auf weitere Warenpositionen zu übernehmen, kann die Lokalmenüfunktion

  • Aktuelles Dokument kopieren auf … oder

  • Alle Dokumente kopieren auf …

verwendet werden.

 Es öffnet sich ein Dialogfenster, in dem ausgewählt werden kann auf welche Antragsposition das Dokument übernommen werden soll.

NCTS Versand → Bebuchung ZODIAK Bürgschaft > Zeitpunkt für Generierung der Belastungsbuchung im Normalverfahren angepasst

 Die Belastungsbuchung wird im Normalverfahren nun erst mit Erhalt der Überlassungsmeldung ausgelöst.

Die greift bei neu erstellten Versandanmeldungen.

Bei Generierung der Belastungsnachricht wird in der Datenbank auf das entsprechende Sendedatum dieser Nachricht geprüft. Die Nachricht wird nur aufbereitet, sofern das Datum noch nicht gefüllt ist. Somit kann es nicht zu doppelten Buchungen kommen.

 

WICHTIG: Mit dem Update müssen durch CargoSoft, pro Kunde, die Verzeichnispfade für die   Übertragungsdateien im ATLAS-Skript angepasst werden.

Sonst landen die Be-/Entlastungsnachrichten in einem falschen Verzeichnis und werden technisch nicht verarbeitet!

[ENT – 7812]

NCTS Versand → Zuordnung der Verschlüsse zur MRN nach Stornierung des Versandantrags

Wird ein Versandschein zollseitig storniert / für ungültig erklärt, so wird nun mit Erhalt der Zollrückmeldung (Nachricht MS Statuscode (S)520 und Nachricht MI) die Zuordnung der Verschlüsse zur MRN im Menü Umgebung Zoll → Tydenseals wieder aufgelöst und der Status der Verschlüsse zurück auf Status ‚0‘ (Offen) gesetzt.

Die Siegel sind wieder verfügbar und können in einem anderen Versandantrag verwendet werden.

 [ENT – 7808]

 

SumA → Verwendung von nicht existierenden Verwahrortschlüsseln

Wird im SumA Verfahren à Änderung des Verwahrortes ein Verwahrortschlüssel im Feld Verwahr Schlüssel neu eingetragen, welcher nicht in den Stammdaten à Zoll à Verwahreradressen hinterlegt ist, erfolgt nun eine Hinweismeldung.

[ENT – 1462 ]

Änderungen in Bezug auf die IMP-Schnittstelle

Bei einer automatischen Bestätigung der Gestellung im Freien Verkehr nach Erhalt der IMP-Statusrückmeldung 934 (SumA bestätigt), erfolgt die Suche nach den Vorpapier-Beendigungsanteilen nun zweistufig.

Hintergrund ist der Übergang von ATB Nummer auf MRN.

Zuerst wird über die MRN eine Suche durchgeführt und im Anschluss wird nochmal mit der ATB Nummer gesucht.

 [ENT – 8567]